Am vergangenen Wochenende schlossen auch die Hessenliga-Herren des KC88 Wettenberg die Ligenspielzeit 2016/17 mit dem 18. Spieltag ab. Trotz der deutlichen Niederlage beim ehemaligen Bundesligisten M85 Mittelhessen in Reiskirchen sprang für das Team um Sportwart Patrick Schnell mit Rang sieben – wenn auch knapp – ein letztlich doch noch sicherer Platz im hinteren Tabellenmittelfeld heraus, womit das Saisonziel „Klassenerhalt“ erreicht wurde und man die kommende Saison weiterhin als einer von drei heimischen Hessenligisten bestreitet.
Durch eine nicht einkalkulierte Heimpleite am 16. Spieltag gegen den Tabellennachbarn aus Rommerz war es kurzzeitig nochmal spannend um den Klassenerhalt in dieser in diesem Jahr besonders stark besetzten Liga geworden. Man begann in Wettenberg zu rechnen, denn in den verbleibenden beiden Auswärtsspielen in Wetzlar und schließlich auch in Reiskirchen würden die Trauben absehbar dann doch zu hoch hängen, um bei Bedarf aus eigener Kraft zu punkten.
Dabei hatte der KC88 mit dem durchaus glücklichen Auswärtssieg zum Saisonauftakt beim inzwischen als Absteiger in die Verbandsliga feststehenden Tabellenschlusslicht aus Ronshausen gleich drei wichtige Zähler gut machen können. Doch danach gelang auf den Auswärtsbahnen aus Sicht der Wettenberger leider nicht mehr viel. Lediglich beim Lokalderby am dritten Spieltag im Bürgerhaus Allendorf/Lda. konnte man sich noch einmal über einen 1:2-Teilerfolg freuen.
Das zu Beginn noch positive Punktekonto schmolz dann, eingeleitet durch die Heimniederlage im September gegen den Zweitligaabsteiger und späteren Vizemeister aus Neuhof, schnell ab. Während die Partien auf eigener Anlage gegen Fulda, Wetzlar, Allendorf/Lda. und Sontra aufgrund mannschaftlicher Geschlossenheit der sechs Akteure mit Gesamt-Ergebnissen jenseits der 4800 Leistungspunkten jeweils mehr oder weniger klare 3:0-Erfolge einbrachten, schmerzte insbesondere die bereits erwähnte 0:3-Niederlage gegen Rommerz. Die dritte Heimniederlage kassierten die Wettenberger Ende 2016 im Duell gegen den neuen Hessenmeister und Aufsteiger in die 2. Bundesliga „Alle Neun“ Bosserode. Die Osthessen wurden dabei ihrer Favoritenrolle trotz mäßiger Gesamtholzzahl (4725 LP) im Wißmarer Bürgerhaus mit U24-Weltmeister Michael Reith in ihren Reihen letztlich doch gerecht.
Der 2:1-Erfolg zuvor am neunten Spieltag gegen starke Mittelhessen war positiv gewertet worden, denn M85 erzielte mit 4846 LP das höchste Gästeresultat der abgelaufenen Spielzeit und auch Wettenberg steigerte sich an diesem Samstag auf 4899 LP zur Saisonbestleistung. Zum Rückrundenstart im November war es dagegen im Spiel gegen Ronshausen diesmal der KC88, der auf Stammspieler verzichten musste und damit den Osthessen einen Punktgewinn ermöglichte.
Die im Kegelsport wichtige Heimbilanz mit drei Niederlagen, drei Teilerfolgen der Gäste und lediglich vier 3:0-Siege spiegelt die Tatsache wider, dass gegenüber der Vorsaison (Rang vier) fehlende Stammspieler nicht immer ersetzt werden konnten. Dazu kam der Umstand, dass die Wettenberger Anlage vor Saisonbeginn überholt werden musste und so ihren Heimcharakter zum Teil verloren hatte. Schlussendlich kam man am Ende noch mit „einem blauen Auge“ davon.
Die höchste Punkteausbeute der Wettenberger Einzelspieler konnte Joachim Peter ausweisen. Gemäß der vom HKBV geführten Einzelrangliste liegt er mit 120 Wertungen und einem Saisonschnitt von rund 792 LP pro Spieltag auf Rang 22. Die besten Einzelergebnisse der Saison erzielte Kai-Uwe Schnell mit 856 LP zuhause gegen Ronshausen und 882 LP auswärts beim KSV Wetzlar.
Das Damen-Hessenliga-Team des KC88 Wettenberg hatte die Saison bereits Anfang Februar beendet. Auch diesmal sprang – wie bereits in den Vorjahren – Bronze heraus. In dieser Liga herrscht leider wenig Spannung, denn Abonnement-Meister Heuchelheim kann den Aufstieg in die Damen-Bundesliga, wo sechs starke Damen gebraucht werden, nicht vollziehen und die nachfolgenden Plätze sind seit einigen Jahren an dieselben Kandidaten vergeben.
Das Plus-Konto bei den Mannschaftspunkten war beim KC88 diesmal mit +3 etwas schmaler als in der vorangegangenen Spielzeit (+9), was auch hier auf das Fehlen von Stammpersonal zurückzuführen ist. Letztjährige Auswärtserfolge gegen Dillenburg-Herborn und bei der Bundesligareserve des KSV Wieseck konnten nicht wiederholt werden. Auf der eigenen Bahn musste man sich lediglich Heuchelheim geschlagen geben.
Einmal mehr stärkste Wettenberger Keglerin war Romana Georg mit einer durchschnittlichen Leistung von 774 LP, ihre Bestleistung erzielte sie auswärts mit 800 LP beim KSV Wetzlar, zuhause waren es bei ihr 789 LP.
Die 2. Herrenmannschaft des KC88 trat nach dem letztjährigen, unglücklichen Abstieg aus der Bezirksoberliga in der Bezirksliga 2 an und wurde trotz eines absolut verkorksten Saisonauftakts noch Vizemeister hinter Aufsteiger „Gut Holz“ Großen-Buseck. Am vierten Spieltag noch, nach einer Heim-Niederlage gegen den späteren Meister, einem freien Spieltag nach dem Rückzug von Mittelhessen 4 und aufgrund eines Aufstellungsfehlers am dritten Spieltag in Allendorf/Lda. mit vollem Punktabzug bedacht, rangierte das Team um Altmeister Klaus Ahnert plötzlich am Tabellenende. Von da an gab es jedoch lediglich noch die Niederlage beim Tabellenführer, alle übrigen Partien wurden – zum Teil deutlich – gewonnen, was für die kommende Saison Zuversicht verbreitet.
Die Rangliste der Wettenberger führt hier auf Rang drei aller Spieler Wettenbergs 15-jähriges Nachwuchstalent Kai Göbler mit durchschnittlichen 752 LP an. Die Bestleistung der Stammspieler erzielte Gerald Loyo mit 830 LP, auch diese Zahl natürlich auf der sehr ergiebigen Kunststoffbahn beim KSV Wetzlar. Die beste Heimleistung der Saison erzielte der inzwischen 75-jährige Klaus Ahnert mit 817 LP.
Die zur letzten Spielzeit neu angemeldete 3. Herrenmannschaft in der A-Liga 2 war ursprünglich eigentlich eine reine Jugendmannschaft und wurde von vier absoluten Neueinsteigern beim KC88 Wettenberg getragen. Gegen Ende der Serie sorgte unter anderem eine Dauerverletzung bei Verena Bubbel dafür, dass hier Wettenbergs Neuzugang Luigi Laurito zum Einsatz kam. Nach anfänglichem Lehrgeld in der untersten Klasse konnte schon in der Rückrunde aufgrund teilweiser deutlicher Leistungssteigerungen das Punktekonto ordentlich aufgebessert werden und es stand zum Schluss sogar auch hier die Vizemeisterschaft zu Buche. Auf Rang vier der Rangliste steht hier der erst 14-jährige Jan Lukas Anders mit einem Schnitt von 713 LP und einer Bestzahl beim ESV Wetzlar am letzten Spieltag von 775 LP.