In den Wettenberger Gemeinden Krofdorf-Gleiberg, Launsbach und Wißmar besteht seit langem eine historisch gewachsene Kegelsport-Vereinsstruktur. Bereits im Jahre 1905 wurde in Krofdorf der erste Kegelverein gegründet.
Nachdem „Bahn Frei Wißmar“ die sportlichen Aktivitäten im Jahre 2008 beendete und sich auflöste und „Gut Holz“ Launsbach 2023 die Vereinsauflösung bekannt gab und fortan unter dem Dach des KSV Wettenberg als Abteilung weiterbesteht, beteiligen sich heute mit „Gut Holz Krofdorf-Gleiberg“ (rund 130 Mitglieder) und „Alle Neun Wißmar“ (80 Mitglieder) noch immer zwei eigenständige Vereine im „Kegelsportbund Lahn-Buseckertal“ am traditionellen Kegelsport auf regionaler Ebene.
An dieser Struktur hat auch der politische Zusammenschluss zur Gemeinde Wettenberg 1979 kaum etwas geändert. Allerdings haben sich in einigen Sportarten inzwischen Vereinsübergreifende Kooperationen entwickelt, die jeweils die Bezeichnung „Wettenberg“ in ihrem Vereinsnamen führen. So auch der „Kegelsportverein Wettenberg“, der am 12. Juni 1986 aus der Taufe gehoben wurde und letztlich die Fusion der überregionalen Kegelsportaktivitäten der damaligen Klubmannschaften aus Launsbach und Krofdorf-Gleiberg im Hessischen Kegler- und Bowlingverband im neuen Klub „KC 88 Wettenberg“ als Ergebnis hatte.
Parallel dazu bestand die Notwendigkeit, auch die sportliche Infrastruktur zu optimieren, da bis dato die Hessenliga-Mannschaft Launsbachs aufgrund des Zwangs einer Vier-Bahnen-Anlage (Spielsystem 200 Wurf kombiniert) auf fremde Anlagen außerhalb der Gemeinde ausweichen musste. Bereits 1990 konnte – finanziell unterstützt durch die Gemeinde Wettenberg – im Bürgerhaus Wißmar die neue Vier-Bahnen-Kegelsportanlage des Vereins anstelle des ehemaligen Schützenstands errichtet werden.
Im gleichen Jahr wurde der KC 88 Wettenberg erstmals Meister der Hessenliga Herren und stieg in die 2. Bundesliga auf. Auch in den folgenden Jahren wurde eine Reihe sportlicher Erfolge auf nationaler, Landes- und Bezirks-Ebene errungen.
Im Jahre 2002 beteiligte sich der KSV Wettenberg mit seinen B-Jugendlichen (kleine Wettkampf-Kugeln) an der neu gegründeten „Jugend-Spielgemeinschaft Lahn-Buseckertal Gießen 2002 e. V.“, die auch von den LBT-Vereinen aus Lollar, Heuchelheim, Gießen, Odenhausen, Großen-Linden, Trohe, Königsberg und Großen-Buseck unterstützt wurde. Ziel war es, mit einer starken Jugendmannschaft regelmäßig an Deutschen Jugendmeisterschaften teilzunehmen, was auch gelang.
Die Kegelsportvereine KSV Wettenberg, GH Großen-Linden und KSC Heuchelheim vollzogen in 2007 die sportliche Zusammenlegung ihrer Aktivitäten im hessischen Kegel- und Bowlingverband (HKBV) nun auch für alle übrigen Altersklassen. Hierzu wurden die drei jeweiligen Klubs auf die bisherige Jugend-Spielgemeinschaft Lahn-Buseckertal Gießen 2002 e. V. übertragen, die eigens hierzu ihren Namen in „Kegelverein Lahntal Gießen 2002 e. V.“ (kurz „KV Lahntal“) änderte.
Der Zusammenschluss erbrachte auf Ebene der Vereinsmannschaften ansehnliche Erfolge wie mehrfache Hessenmeistertitel bei den Herren A und gipfelte 2016 mit dem Titel des Deutschen Meisters in der Mannschaft männlich U14 nach der Vizemeisterschaft zuvor 2015. Die Kehrseite der Medaille war jedoch eine Schwächung der Klubmannschaft. In der Saison 2015/16 waren lediglich noch zwei Herrenteams und eine Damenmannschaft für den KC 88 gemeldet.
Zum Ende der Saison 2016/17 (30.06.2017) kehrte der KSV Wettenberg daher wieder zur Eigenständigkeit zurück und widmete sich verstärkt der Jugendarbeit und Mitgliedergewinnung. In der Saison 2016/17 traten wieder drei Herrenteams und eine Damenmannschaft an.
In den folgenden Jahren gab es außerordentliche Erfolge sowohl im Bereich der Jugend als auch zuletzt im Bereich der U24-Junioren zu verzeichnen, die erfolgreiche Jugendarbeit trug Früchte. Den ersten Titel eines Deutschen Meisters für den KSV Wettenberg überhaupt konnte das Duo Justus Flimm/Katharina Mann im Mixed U14 2019 erringen.
Die Corona-Pandemie 2020/2021 hinterließ auch bei den Wettenberger Keglern ihre Spuren und gerade der Jugend wurden wertvolle Jahre gestohlen. 2022 ging es wieder wie gewohnt weiter und es folgte für den KSV der Titel Deutscher Meister U18 Mannschaft in der Besetzung Justus Flimm, Tino Anders, Tim Happ (Gastspieler Fulda) und Alexander Speck (Gastspieler Baunatal).
Das überhaupt erfolgreichste Jahr in der bisherigen Vereinsgeschichte des Kegelsportvereins Wettenberg ist jedoch das Jahr 2023. Die Hessenliga-Mannschaft des KC 88 Wettenberg – einige Jahre lang regelmäßig um den teils sehr knappen Klassenerhalt bemüht – sprang in der Saison 2021/2022 ins sichere Tabellenmittelfeld, um 20022/2023 als überraschender Hessenmeister nach 13 Jahren erstmals wieder in die 2. Bundesliga zurückzukehren – dank der „jungen Wilden“!
Außerdem wurde Tino Anders Deutscher Meister der männlichen U18, Tino und Jan Anders wurden für Deutschland bei der Jugend- und Junioren-WM in Düsseldorf nominiert und holten insgesamt dreimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze. Der KC 88 Wettenberg wurde zudem 2023 erstmals Hessenpokalsieger.