Die Halbzeitbilanz bei den beiden Teams des KC 88 Wettenberg fällt bemerkenswert positiv aus. Sowohl die Hessenliga-Mannschaft als auch die Reserve in der Bezirksoberliga Süd-West grüßen von der Tabellenspitze. Das war so vor Saisonbeginn nicht zu erwarten.
Darüber hinaus freuen sich die Wettenberger Kegler, mit Martin Albach einen hochkarätigen Neuzugang vom ehemaligen Bundesligisten M85 Mittelhessen gewonnen zu haben. Der frühere Erstligaspieler entschloss sich im Verlauf der Hinrunde dazu, seine zweijährige – anfänglich verletzungsbedingte – Spielpause zu beenden mit dem Ziel, mit Wettenberg möglichst noch mal „oben anzugreifen“.
Wettenberg startete in die Hessenliga-Serie zunächst mit viel Glück. Die Heimspiele im Wißmarer Bürgerhaus gegen M85 Mittelhessen, den Aufsteiger KSC Heuchelheim und auch gegen den im letzten Jahr noch absolut chancenlosen KSV Baunatal wurden – in der Zweitwertung teils hauchdünn – geradeso mit 3:0 und damit ohne Punktverlust nach Hause geschaukelt.
Ebenso knapp kam der KC anfangs in der Fremde zu Teilerfolgen bei namhaften Gegnern: Beim KSV Wetzlar und auch beim eigentlichen Titelfavoriten KSG Hönebach-Ronshausen hatte der U24-Auswahlspieler und derzeitige Ranglistenerste Jan Anders mit der Tagesbestleistung jeweils maßgeblichen Anteil am erspielten Punktgewinn.
Ab dem sechsten Spieltag überzeugten Jörg Schnell & Co dann auch in der Breite mit starken Mannschaftsergebnissen. Gegen Teams des hinteren Tabellendrittels, Gute Fahrt Fulda und Kassels Bundesligareserve, gelangen nun hohe Heimsiege. Bei der KSG Dillenburg-Herborn gab es einen weiteren, deutlichen Punktgewinn und beim ersatzgeschwächten Zweitliga-Absteiger KSG Neuhof kam der Tabellenführer sogar zu einem klaren Auswärtssieg. Keine Partie in der Hinrunde, in der Wettenberg nicht punktete, und so steht der KC nach neun Spieltagen mit vier Zählern Vorsprung auf die Verfolger Mittelhessen und Hönebach-Ronshausen an der Spitze, es darf vom möglichen Zweitliga-Aufstieg geträumt werden.
Wettenberg 2 nimmt in der Bezirksoberliga zur Halbzeit ebenfalls den Platz an der Sonne ein. Die Reserve, die nicht immer in Bestbesetzung antreten konnte, blieb bis auf das Auswärtsspiel bei der SG Kirberg-Eisenbach 2 ohne Punktverlust und holte 19 von 21 möglichen Zählern. Es gab bislang ausnahmslos ungefährdete Heimdreier, erstaunlicherweise auch gegen den schärfsten Verfolger KSC Dünsberg. Die Bahnverhältnisse sind scheinbar, wie man auch in der Hessenliga feststellen konnte, etwas anspruchsvoller geworden.
Auswärts überzeugte das Team um die Nachwuchsspieler Justus Flimm und Marcel Becker mit guten Leistungen insbesondere beim KSV Limburg und bei der SKG Marburg.